Sonntag, 27. August 2006

Einen auf Dávila machen

I.
Das Wesen der Emanzipation: zum Weibe gehen; mit der Hure streiten.

II.
Humanismus und Exhibitionismus verfolgen ein und dasselbe Ziel: die völlige Blöße des Menschen.

usw. usf. etc.

Montag, 21. August 2006

Dialektik der Aufklärung

Auf dem Weg zum Kontor begegnete ich heute Loriot. Genauer gesagt: einem Mann, der dem Brandenburger Komiker sehr ähnlich sah. Denke ich jedoch nun darüber nach, will mir der Eindruck nicht schwinden, daß der Mann im Endeffekt gar nicht so aussah wie Loriot. Und wenn ich das ganze logisch betrachte, war da auch gar kein Mann. Und wenn ich ehrlich sein soll, war ich auch gar nicht auf dem Weg zum Kontor! Ja, in letzter Konsequenz habe ich das Haus womöglich gar nicht verlassen!

Verrückt!

Donnerstag, 17. August 2006

Nachtrag:

...denn dann hätte man ihr immerhin noch die LP "jedem das seine..." der Band Cotzbrocken aus Köln vorspielen können (Chor: Lutz und Charly).

Mittwoch, 16. August 2006

Dumm gelaufen. Sehr, sehr dumm.

So geht es nicht weiter. Der Elendskreis von Einsamkeit, Selbstmitleid und Alkoholismus muß unterbrochen werden. So spricht der sich verändern will und verkauft sukzessive seine Schallplatten. Bücher werden verschenkt, Kleidung dem Zigeuner in die Hand gedrückt. Alsbald ist man von allem Materiellen getrennt. Nur das Flugticket nach Kanada, ein Heizöfchen und ein Sack Reis bleiben vom überflüssigen Tand! Morgen soll's fortgehen, auf ewig - also ich meine: bis zum Hinschied - gedenkt man die Weiten des kanadischen Urwaldes zu durchschreiten, Schluchten zu queren, über majestätisch dahingekotzte Glasklarseen mit einem aus alten Zweigen geflocht'nen Kanu zu gleiten, ja: die Seele baumeln zu lassen, Zeit, Raum und Besitz werden eins und gleichsam einfach vergessen.
Am Tag vor der Abreise hingegen eröffnet dem bereits kaum noch irdisch zu nennenden Renegaten der westlichen Verkorksung die äußerst attraktive, mit einem ausgezeichneten Musikgeschmack ausgezeichnete, grundgute und allüberall bezaubernde und von dem Flüchtling in spe jahrelang heimlich verehrte Madame Déesse de la Soleil, jenes anmutige Wesen, die nichts minder ist als Erlösung und Frieden für alle Lebensjahre, sie, die Unnahbare und doch so Zerbrechliche, eröffnet dem zukünftigen Exilanten ihre unsterbliche und aufrichtige Liebe.
Dumm gelaufen! Hätte sie doch ein paar Monate früher etwas gesagt.

Mittwoch, 9. August 2006

Von den Freuden der Fauna

Es soll ja nicht nur ein jeder und eine jede einen Globus besitzen. Es soll auch in jedem Haushalt ein Tierlexikon geben, ob nun "Brehms Tierleben" in einer speckigen Ausgabe von 1907 oder ein mit Filzstift verkrakeltes, ungleich bunteres Relikt aus der eignenen vergessenswerten Kindheit, dies ist mir ganz gleich. Hauptsache ist, man schaue nun dies Tier nach: den Langohrigel. Entsinne ich mich recht, so haust dieser wanderfreudige Bursche wohl hauptsächlich in der Wüste Gobi, und das wiederum ist schade. Sieht er doch ungleich sympathischer aus als sein ohnehin schon Freundlichkeit ausstrahlender hiesiger Artgenosse.
Und dies schreibe ich nicht nur hierhin, damit es mal nicht um Tod und Teufel und Bedrücknis geht. Nein, es war mir eine wahre Freude, dies exzellente Tier zu entdecken, und diese Freude möchte ich theilen.

Dienstag, 25. Juli 2006

Es kommen dunkle Zeiten

Ich öffnete die Türe, da zog es mich bereits auf die Straße, der Sog war enorm und das Schneegestöber machte mich aggressiv. Mit zitternden Händen schob ich mich durch die Gassen, menschenleer schien die Stadt an diesem Wochenende, doch blieb das Gefühl, beobachtet zu werden. Hinter dem Eisengitter, das den Tierpark vor Eindringlingen schützt, stand das alte Nilpferd, traurig lugte es durchs Gestänge, wenig blieb mir zu sagen.

Freitag, 21. Juli 2006

Gewürzpoesie für den Sommer.

Liebe Damen, hallo Herren!
Heute möchte ich in der nahezu der Vergessenheit anheimgefallenen Reihe "Gewürzpoesie des rechtschaffenen Lyrikers Hartwig Wennefelder" lobend den Thymian erwähnen.
Als Gedichtes Gattung wähle ich: die Schmierenpoesie!

Oh Hühnerkohl

Thymian, ach
Thymian.
Nicht umsonst
Verehr' ich Dich
So.
Denn...
Welcher
Gattung
Bist Du?
Ohne Scham:

Lippenblütler...!


Grauenhaft! Zwerenz hätte es nicht schlechter hinbekommen. Da wird einem ja ganz anders.

Donnerstag, 20. Juli 2006

Steine im Lebensweg, nur Steine.

Kollege, Kamerad und Könner ist Zlatz mir schon seit einem guten Jahrzehnt. Wohl aber überrascht er mich immer wieder aufs neue durch geistreiche Gedanken.
Beispielsweise: Er habe sich überlegt, so sprach er kürzlich in sengender Sonne, daß ein Banküberfall möglicherweise gar keine so gute Idee sei. Praktischer, fuhr er fort, sei doch, einen Tankwagen voller Benzin zu stehlen und somit die Nebenkosten für die Unterhaltung eines Automobiles geringestmöglich zu halten.
Ich stimmte ihm zu, gab aber zu bedenken, daß ein solches Getüm von einem Lastkraftwagen schwerlich unbemerkt unterzubringen sei.
Dies, so sprach mein alter Freund, sei auch ihm schon aufgegangen, weswegen er das Projekt bis auf weiteres verschoben habe.

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