Dienstag, 16. Januar 2018

Interessante Frage

Was eigentlich, fragte ich mich neulich, weiß man gemeinhin über Herrn Litfaß? Ich meine, ohne das Allgemeinhirn zu befragen - ich behaupte naßforsch, daß kaum jemand überhaupt irgendetwas weiß, das über die Tatsache hinaus geht, daß Herr Litfaß eben dieses eine Werbemittel ersonnen hat. Sollte ich für diese Hypothese stichhaltige Beweise in ausreichender Zahl gesammelt haben, melde ich mich mit Ergebnissen zurück. Oder auch nicht. Vielleicht fange ich mit dem Sammeln auch gar nicht erst an, auch das wäre "interessant".

Montag, 15. Januar 2018

Von der ausgeprägten Lustlosigkeit

Zu den langweiligsten Dingen, die sich einst in Punk-Fanzines lesen ließen, gehörten ja die "Vorworte", die sich all die jungen Leute mit Sendungsbewußtsein und ohne Bewußtsein für die wichtigen Dinge im Leben aus den Fingern zu saugen müssen glaubten.
"Boah, jetzt sitze ich hier schon seit drei Stunden vor dem weißen Blatt Papier und mir will einfach nix einfallen…"
"Ich könnte ja jetzt schön am Arbeitsamt sitzen und ne Pulle mit den Kumpels köpfen, anstattdessen sitze ick hier vor der Schreibma…"
Undsoweiter!
Undsofort!
Es bedürfte eigentlich mal einer eingehenden Untersuchung, welche psychologischen Grundfalschannahmen diesen Ödnisverlautbarungen zugrunde lagen. Oder eher: Gott verhüte, daß das einmal passiert.
Nun habe ich mich ja leider vor mir selbst verpflichtet, mindestens einmal am Tage ein paar Zeilen hier hineinzutun. Da mich heute allerdings wirklich rein gar nichts interessiert, muß dieser kleine Text, um nicht in so unerfreuliche Sphären abzudriften, an dieser Stelle unterbroc

Sonntag, 14. Januar 2018

Vom Wochentag als solchem

Heute ist ja zweifellos Sonntag, und wenigen Dingen könnte ich gleichgültiger gegenüber stehen. Dieser ganze Quatsch mit den Wochentagen verliert mit zunehmendem Alter doch sehr an Bedeutung.

Samstag, 13. Januar 2018

Erlkönigsburger

Am gestrigen Abend erlaubte ich mir, mit alten Freunden die Burgermanufaktur Grilly Idol aufzusuchen, denn man tut halt, was man kann. Wie ich vorab über dunke Kanäle erfahren hatte, war den Tag über in der Küche an einer Neuerung herumexperimentiert worden, dem Vitello-Tonnato-Burger, der mir dann vom chef de cuisine am Fernsprechapparat als mögliches Testmahl angepriesen wurde.
So bemächtigte er, also besagter Burger, sich dann auch meines Tellers, und ich mußte sagen: Der Erlkönig gehört auf die Straße! Die Kombination aus Thunfischsauce (ja, ich weiß: das Umweltkarmakonto wird leer geräumt!), roter Zwiebel, Tomate und frittierten Kapern mit einer à point medium gegrillten Frikadelle sucht ihresgleichen. Nur ohne Tomate.
Und was geschah fürderhin?
Es geschah, daß das gute Stück ab dem heutigen Tage regulär auf der Karte steht, rein zufällig übrigens ohne Tomate, ebenso der Saganaki-Burger, der es mir verunmöglichen wird, meinen nächsten Besuch in der Lieblingsschmiede auf einen in ferner Zukunft liegenden Zeitpunkt zu verschieben.
Interessant übrigens auch, daß sich unter der offiziellen Verlautbarung zur neuen Empfehlungskarte inklusive neuer Bierspezialitäten quasi unvermeidbar und umgehend die absolute Ahnungslosigkeit mit dem Kommentar "7,50€ für ein 0,5l Bier?" und so einem hyperblöden Augenrollsmiley oder was das sein soll zu Wort melden meinen mußte. Wieso, in dreißig Teufels Namen, kann die Ignoranz und Idiotie denn niemals sich in das Schweigen hüllen, das ihrer angemessen ist?

Freitag, 12. Januar 2018

Vom klugen Wort

Eines Abends war ich sehr stolz auf meinen Bandgenossen Deniz Jaspersen: Wir standen in einem Münchner Konzerthallenbackstagebereich vor diesen blechernen Warmhalteschalen, deren Name ich stets vergesse. "Tafelspitz in Tomatensugo?" las ich vor, Entrüstung nicht verbergen könnend. "Is'n Sakrileg, ne?" sprach bekümmert der samt Teller neben mir stehende Kollege.
Da war ich froh, einen zivilisierten Mann an meiner Seite zu wissen, denn wer so etwas gutheißt, der löffelt auch seine allmorgendliche Blutsuppe aus der Schädeldecke eines eigenhändig erlegten Feindes.
Wobei: all jene, die um uns herum munter und ohne Murren den Fraß in sich hineinschaufelten, waren ja auch nicht unbedingt Barbaren bar allen Geistes, sondern vielmehr normale Gestalten wie ich selbst. Bzw. das gerade wiederum möglicherweise auch nicht, doch sei's drum. Ach!

Donnerstag, 11. Januar 2018

Der Tisch

Man hatte im Mai reservieren lassen, im Januar dann wurde sich am freien Tisch niedergelassen: Im unter drei Sternlein stehenden The Table traf eine illustre Runde aus vier Verfressenen aufeinander und mit Sicherheit auf eines der besten Menüs, das diese je zu Gaumen bekommen hatten. Statt gastrosophisch gemeinter Tatsachenverdrehungen sei hier lediglich kommentarlos die Wahrheit präsentiert:
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Erstaunlich war aber nicht nur das ganz und gar erstaunliche Mahl, erwähnt sei auch das überaus freundliche und gar nicht hochmögend griesgrämige Personal. Glückselig und sturzbetrunken und erheblich von lästiger Barschaft erleichtert stolperten wir nach einigen Stunden wieder ins Freie, um in der Hauptanlaufstelle der Werktagstrinker (Mutter, Stresemannstraße) auf den Boden der Tatsachen zurückzusegeln. Tags darauf ging es dann für mich zu einem profanen Messejob; von Safranfäden zu schmuddeligen Stromkabeln gewisserweise, auch wenn Kevin Fehling einen so faden Faden wie den Safranfaden gar nicht auf die Karte gesetzt hatte, ach, lassen wir das! - es ist ein Dasein voller Kontraste, dieses Dasein, aber das dürfte ja für viele, gar allzu viele gelten.

Mittwoch, 10. Januar 2018

Von Vorsätzen

Ein schlechtes Ding ist der gute Vorsatz, das ist mittlerweile allen bekannt und noch das Werbeblatt auf dünnstem Papier rät davon ab, sich mit Lebensänderungsplänen für ein neues Jahr zu belasten. Die unkomfortable Idee, täglich zu schreiben, um einer drohenden Vergänglichkeitsdepression zu entschlüpfen, hatte bereits am ersten Tag des neuen Jahres als Fuselidee sich entblättert: heute zählt es schon den zehnten Tag, und nichts weiter gelingt mir als diese kleine Fingerübung.
Schreiben übers Schreiben ist allerdings auch keine Lösung, doch immerhin - ein Anfang ist gemacht. Und nichts weiter gilt bzw. gildet!

Dienstag, 23. August 2011

Vom falben Tage

Zwischen beruhigender Ödnis und schierer Wirrsal changierend, so sehe ich dem baldigen Lebensabend entgegen. Absinkend in die strammen Arme des Bacchus, eine lichtselige Begegnung, die zu jedweder Tages- und Nachtstunde sich ereignen kann, dergestalt absinkend entgeht man flink der Zurichtung durch das, was Denker als die Zustände bezeichnen, und nur auf diese Weise lassen sich besagte Ödnis und Wirrsal zur schieren Klarheit modellieren, und nur in diesem einzigartig kristallinen Zustand weicht der Schleier des grundverdorbenen Alltags. Wird auch jede Einsicht noch vom Fusel gelöscht, wird die Bibliothek der Erkenntnisse auch noch vom Brand des Morgens dahingerafft, nichts weiter möchte ich vor der Pforte des Himmels zu Protokoll zu geben haben, als daß ich die besten Augenblicke des Daseinsseufzers in den dunklen Abstellkammern der Menschheit zugebracht habe, in Bierschwemmen, apokalyptischen Saufkellern und den vom Staub so vieler Schicksale verhangenen Etablissements der späten Einsicht.

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